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Ortsteile

Greffern

Greffern ist seit der Gemeindeverwaltungsreform vom 1. Oktober 1974 ein Ortsteil der badischen Gemeinde Rheinmünster (Landkreis Rastatt). Der Ort liegt rechtsrheinisch unmittelbar am Rhein an der Grenze zu Frankreich. Greffern hat (Stand 2005) 1984 Einwohner und ist damit der bevölkerungsreichste Ortsteil der Gemeinde Rheinmünster. Bis zur Rheinbegradigung musste der Ort aufgrund der ständig wechselnden Rheinverläufe mehrmals verlegt werden. Archäologische Besiedlungsnachweise reichen bis in die römische Zeit. Ein römisches Fundstück, wahrscheinlich ein Altarstein, ist nahe der Schule öffentlich aufgestellt. Von Greffern aus fährt eine Fähre über den Rhein ins benachbarte Drusenheim. Vor kurzem fertiggestellt wurde der Polder Söllingen-Greffern, der durch gezielte Überflutung der unbesiedelten Rheinauen zwischen Freistett und Hügelsheim einen Beitrag zum Hochwasserschutz für den Mittelrhein leistet. Größter Arbeitgeber ist die Firma Dow Chemical, die in Greffern ein Zweigwerk unterhält.

 

Hildmannsfeld

Hildmannsfeld ist ein Ortsteil von Rheinmünster in Baden-Württemberg.

Urkundlich erstmals 1314 als “Hildeboldsfelde” aufgeführt, leitet sich der Ortsname wohl von einem Personennamen ab. Hildmannsfeld ist vermutlich als Ausbausiedlung der frühen Klosterzeit entstanden.

Der Ort bildete schon früh kirchlich und politisch ein Gemeinwesen mit Schwarzach. Trennungsbestrebungen unterband Abt Martin von Schwarzach 1565 mit den Worten, dass „die von Hildmannsfeld, wie von Alters hero, in der Burgerschaft Schwarzach sein und bleiben sollen“. Mitte des 18. Jahrhunderts begannen Streitigkeiten um die Trennung der Gemarkungen. Man legte fest, dass der Schwarzacher Mühlbach fortan die Grenzer beider Gemarkungen sein solle. 1811 wurde Hildmannsfeld einem Stabhalter unterstellt, der später zum Bürgermeister aufrückte. 1938 erfolgte die Vereinigung mit Schwarzach. Ungedeutet ist das Gemeindewappen mit dem “Sternzeichen des Stieres, einem der Ziffer 8 ähnlichem Zeichen. Die mehrmals abgebrannte Kapelle wurde letztmals 1732 neu erbaut und unter das Pastorat des hl. Wolfgang gestellt.

 

Schwarzach

Der Ortsteil Schwarzach wurde stark vom Schwarzacher Münster und der dazugehörigen Benediktinerabtei geprägt. In der Mitte des 13. Jahrhunderts entstand eine eigene Pfarrei, zu der die Dörfer Hildmannsfeld, Greffern, Moos, der Weiler Kinzhurst und später auch Leiberstung gehörten.

1302 baute man das Münster nach einem verheerenden Großbrand neu auf. Seit nun mehr 700 Jahren wird daher am dritten Dienstag im Oktober die Einweihung der Kirche mit der Schwarzacher Kirwe gefeiert.

Durch einige bauliche Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte besteht das Schwarzacher Münster nun aus 4 Baustilen: die vorherrschende Romanik, die Gotik mit ihren spitzbogigen Schallfenstern und Arkaden, die Renaissance mit dem kunstvoll geschnitzten Chorgestühl und der Barockstil mit der dazugehörigen Orgel und dem monumentalen Altar.

Noch heute wird die imposante Atmosphäre im Kloster für die jährlich stattfindenden Münster-konzerte genutzt. Durch viele tatkräftige Helfer konnte der Klostergarten neu angelegt werden und ist während der Rosenblütenzeit besonders sehenswert.

Nach der Gemeindereform 1974 wurden die verschiedenen Verwaltungseinheiten im ehemaligen Wirtschaftgebäude des Klosters untergebracht – dem heutigen Rathaus. Auch die Realschule Rheinmünster, die 1956 als Volksschule mit landwirtschaftlicher Berufsschule für Knaben und Mädchen eingeweiht wurde, fand auf dem ehemaligen Klostergelände ihren Platz.

 

Söllingen

Söllingen ist aus ursprünglich drei separaten Ortsteilen – Söllingen, Schwarzwasser und Kesseldorf – zusammengewachsen, die noch im 19. Jahrhundert von einander zu unterscheiden waren.

Die Lage von Söllingen in einem alten Rheinbogen und direkt am Rande der Überschwemmungszone bedingte entsprechende Auswirkungen. Der Rhein brachte viel mehr Schaden durch Hochwasser und Überschwemmungen als Vorteile, wie etwa durch die Schifffahrt. Erst die Rheinkorrektur wandelte das Landschaftsbild und auch die Besitzverhältnisse am und über dem Rhein. Beträchtliche Veränderungen brachte im 20. Jahrhundert der Rheinausbau mit der Staustufe Iffezheim.

Strukturelle Veränderungen brachte 1952 der Bau des NATO-Militärflugplatzes mit sich. Von 1953 bis 1993 waren auf dem ursprünglich für französische Streitkräfte erbauten Militärstützpunkt kanadische Soldaten der Royal Canadian Air Force stationiert. Ein in der Nähe der Rheingoldhalle aufgestellter Starfighter erinnert an den Auftrag der Militäreinheiten, die nach Beendung des „Kalten Krieges“ abgezogen wurden. Im Jahr 1995 wurde der Flugplatz als ziviler Verkehrsflughafen Karlsruhe/Baden-Baden wieder eröffnet.

 

Stollhofen

Erstmals wird der Ort in einer Urkunde von 1154 als „Stadelhoven mit Basilica und Herrenhof“ erwähnt.

Im 13. Jahrhundert wurde der Ort neben dem älteren Kirchhof durch einen Anbau, die sogenannte „Neue Stadt“, ergänzt. Im Schutz der schon bestehenden Burg fanden weitere 60 Höfe mit circa 500 Einwohnern ihren Platz. 1302 wird Stollhofen, als Sitz der Amtsverwaltung, dann erstmals offiziell als Stadt erwähnt. Mit dem Verkauf der Stadt an den Markgrafen von Baden wurde auch das Gericht der badischen Verwaltung unterstellt. Der Platz zur Urteilsvollstreckung lag außerhalb der Stadt an der Straße nach Lichtenau. Heute noch trägt dieses Gebiet die Bezeichnung „Galgenbosch“.

Im Laufe der Jahrhunderte erlebte Stollhofen einen wirtschaftlichen Aufschwung. Dieser lässt sich auf die vielen Mühlen, Handwerkszünfte aber auch auf die badische Garnison, Soldaten, die in Stollhofen stationiert waren, zurückführen. Die Bürger der Stadt Stollhofen konnten sich dadurch eine zusätzliche Kirche innerhalb der Stadtmauern leisten. Insgesamt vier Jahrmärkte versorgten die Stadt, das Umland und die Garnison mit den benötigten Waren.

Es folgten Jahre der Kriege, die Stollhofen einen Großteil ihrer Bürger und ihres Wohlstandes kosteten. 1790 verlor die Ortschaft nach fast 500 Jahren mit Auflösung des Amtes Stollhofen ihr Stadtrecht. Erst 1835 erreichte die Ortschaft wieder einen gewissen Wohlstand. Noch heute ist diese geschichtsträchtige Zeit an der engen Bauweise oder an den Straßennamen erkennbar.

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